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Vorausscheid "Junge Musiker gegen Gewalt und Rassismus" Gammalapagos, Style-LE, Iridium, Wühltisch, Weiss Heim, Corvin Freitag, 28. März 2003, Villa | ||||||
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Der Auftakt zum diesjährigen Festival und Band-Contest „Junge Musik gegen Gewalt und Rassismus“ ist am vergangenen Wochenende erfolgt. Insgesamt elf Beiträge waren zu erleben und künden heute bereits von einem vielseitigen, qualitativ hochwertigen und äußerst spannenden Finale. Bei
schlechtem Sound und miserablem, das Publikum wie die Bands nervenden
Scheinwerferlicht hatten sich am Freitag in der Villa sechs inhaltlich und qualitativ sehr unterschiedliche Bands vorzustellen. Volly
Tanner führte mal wieder in seiner heroischen Art und mit
altbekanntem tannerschem Wortwitz durch den Abend. Rockig
begannen ‚Gammalapagos’. Die Flöhaer, die ihre musikalischen
Vorbilder in ‚Radiohead’ und ‚Miles Davis’ sehen, beeindruckten
mit interessanten Gitarrensounds, für die der Leadgitarrist auch zum
E-Bow griff sowie mit einer recht komplizierten und treibenden Rhythmik
vom Schlagzeug. |
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Danach
machten ‚Style L.E.’ mit deutschem Punk Rock allerhand Druck
und Betrieb, für ihr geringes Durchschnittsalter schon ganz erstaunlich.
Die drei Leipziger warteten mit lautem Rock und ehrlichen, durchdachten
Texten auf. Mit dem Covertitel „Bombe“ von den ‚Prinzen’
verabschiedeten sich die Leipziger von der Bühne. Und weiter ging es mit ‚Iridium’ aus Chemnitz und Bluescore. Angesichts ihres Outfits, sie kamen mit Anzug und Hut, war der vergleich mit den ‚Bluesbrothers’ gar nicht abwegig. Aber ihre Mission war keine Schmusemusik. Blueselemente packten sie in Hardcore. Mit intelligentem Humor und musikalischem Können boten sie ein mitreißendes Programm, bei dem sie sich buchstäblich bis zum Umfallen verausgabten. Mit ihrem Einsatz konnten sie sich schließlich auch für den Endausscheid qualifizieren. Übrigens schon zum zweiten Mal. |
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‚Wühltisch’
waren aus Dessau angereist, um mit starkem, druckvollen Punkrock abzuräumen.
Die Qualität ihrer Musik war durchaus bemerkenswert, aber leider gerieten
ihre Titel sehr gleichförmig, so dass sie schon bald anstrengend wurden
und statt Lebensenergie zu vermitteln, die Nerven strapazierten. Zum
selbstvergessenen Pogen war ihr Auftritt allerdings genau richtig, was die
Füße der Autorin mehrfach schmerzvoll erfahren mussten. Somit schon etwas angeschlagen sah die Autorin selbst dem nun folgenden Beitrag aus dem Metal Lager mit einem Anflug von Skepsis entgegen. Doch der Leipziger Band „Weiss Heim“ gelang es, die verflogen geglaubten Lebensgeister und die Freude an heftiger Musik wieder zu wecken. Mit harten Riffs, mitreißendem Groove und melodiösen Gesangslinien heizten die vier Musiker ihr Publikum an. Etwas mehr Interaktion zwischen den Instrumentalisten und der Sängerin hätte man sich allerdings gewünscht. Denise, als Frau in dieser Szene eine Besonderheit, überzeugte mit einer absolut adäquaten Interpretation. Allerdings konnte ihre Stimme nicht ganz bestehen. |
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‚Corvin’ aus Delitzsch setzten für den ersten Abend des Contest den Schlusspunkt mit Death Metal. Der zumeist growlende Gesang bediente konsequent die Klischees. Kaltes weißes Licht unterstrich auch optisch, dass die Zeit des Bösen herangebrochen war. Leider fanden sie im Villa-typischen Auditorium keine große Fan-Schar, die Nerven für ihr Genre aufbringen konnten. Links >>> weitere Infos >>> |
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