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‚Boing (Agrupapulci)’ auf Asien-Tour 23.02.2005 Tour 12.03. - 27.03.2005 Malaysia-Singapur |
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Sechs Semesterprüfungen und
schnell noch eine Tour mit dem Siteprojekt 'Gran
Erupto', dann
geht’s mit ‚Boing’ auf Malaysia-Singapur-Tour.
Aufregung? Ja logisch, aber eigentlich bleibt ja gar
keine Zeit dafür, sich klar zu machen, was hier
passiert. Der LE-
Nightflight mit Martin Endt. Marv: Das ist etwas ganz anderes als in Deutschland. In Malaysia zum Beispiel, da ist das alles blutjung. Da gibt es MTV erst seit zwei Jahren. Ich glaube, vor anderthalb Jahren hat die erste ausländische Band im Rockbereich überhaupt dort gespielt. Wir werden bei vier Auftritten die erste ausländische Band in dem betreffenden Club sein. LE-N: Die Bands, die mit euch zusammenspielen, die sind teilweise dort aus der Gegend? Marv: Ich weiß es jetzt gar nicht genau, aber größtenteils aus Malaysia und Singapur. LE-N: Das ist ja von der Sache her auch Rock, was die dort machen, so dass das gut zusammenpasst? Marv: Ja. Das ist sehr harte Musik. Ich denke, wir werden die wenigen sein, die Fleisch essen, bei den ganzen Bands. Es sind viele Muslime und viele Straight Edger. Es kann schon sein, dass wir den ein oder anderen Abend die softeste Musik machen. Aber das wird auf jeden Fall lustig. LE-N: Seid ihr schon fiebrig? Marv: Ja auf jeden Fall. Bei mir hält sich das in Grenzen, weil ich jetzt die Tour habe und vorher sechs Prüfungen in drei Wochen geschrieben habe. Einen Tag vor dieser Tour habe ich die letzte geschrieben. Und jetzt die Tour und dann fünf Tage Zeit und dann geht’s weiter. Ich krieg das gar nicht so mit! Ja, das werden schöne Ferien und ein langer Sommer. 35 Grad täglich! Bei ‚Gran Erupto’ gibt es ein Tourtagebuch auf der Seite. Bei ‚Tour’ stehen die Tourdaten und darunter bei ‚Das war bereits’ kann man anklicken ‚Tourtagebuch’ und ‚Fotos’. Und bei ‚Boing’ wird es das selbe über die Malaysia-Tour auch geben. LE-N: Das ist schön. Da können wir immer mal Nachrichten gucken. Marv: Ja. Wir hoffen, dass wir die nötigen Internet-Cáfes finden werden. Aber wie gesagt, das ist ein sehr fortschrittliches Land. Die Infrastruktur, das Verkehrswesen, auf jeden Fall was die Bahn angeht – besser als die Deutsche Bahn, habe ich mir sagen lassen. Sehr nette Leute, mal sehen, wie sie auf uns reagieren. LE-N: Ihr nehmt ja auch nicht all zu viel mit - nur die Instrumente und ansonsten kriegt ihr alles irgendwie zugespielt, was ihr braucht. Marv: Jeder nimmt seine Gitarre. Da gibt’s also zwei Gitarren, Snare und Becken und das war’s. Ohne Kongas. Wir spielen mit einer Band alle sechs Dates. Und da werden die uns das Zeug stellen. ‚Kassandra’ heißen die. LE-N: ‚Kassandra’ ist eine malaysische Band? Marv: Das ist eine Metalcoreband aus Malaysia. LE-N: Kann man definieren, aus welcher Ecke die Einflüsse für die Band kommen? Marv: Ich muss zugeben, ich habe sie mir noch nicht angehört. Ich habe mir einige Bands angehört, mit denen wir dort spielen, so zufällig. Und das ist sehr hart. Da ist – glaube ich auch eine Ska-Punk-Band dabei. Aber ansonsten ist das alles sehr hartes Zeug. Das würde hier auf dem Hardcore-Festival in Leipzig spielen. Da, wo wir nicht spielen dürfen. LE-N: Da könnt ihr ja die Band vielleicht mal retour einladen. Marv: Ja Ja. Wir sind denen auf jeden Fall was schuldig. Die machen das alles für lau. Die kümmern sich seit drei vier Monaten durchweg, drucken Flyer, drucken T-Shirts, machen die Gigs klar. Wir müssen die auf jeden Fall unterstützen. Wir kennen sie halt nicht. Ich kenn’ sie nur per mail. Mit gebrochenem Englisch, wo ich immer jeden Satz dreimal lesen muss, damit ich den Sinn verstehe! Deswegen war es gut, dass wir im Juni angefangen haben. Das ist nicht so wie in Deutschland, dass du eine mail schreibst und du kriegst die zurück. Das kann schon mal zwei drei Wochen dauern. Und dann schreiben die mal. Und dann beantworten sie nur die Hälfte der Fragen, die du gestellt hast. Und dann musst du es noch mal... und so weiter. Andere Mentalität! LE-N: Die Tour selbst ist also von denen organisiert worden. Wer ist dann der Headliner? Verkaufen sie euch als Novität? Marv: Ja. Also ich bin mir da ziemlich sicher, dass wir auf jeden Fall Leute ziehen werden. Was ich aus dem Internet mitkriege ist, dass jetzt schon sehr viel Werbung gemacht worden ist. Wir kriegen auch sehr viel Feedback. LE-N: Siehst du da eine Chance überhaupt für Newcomer-Bands, auch auf die Weise weiterzukommen. Ich meine, Kontakte zu entwickeln? Marv: Es ist eine Frage des Fleißes. Man muss es wollen und sich dann auch dahinter klemmen. Wir werden da nicht großartig berühmt werden. Das kann ich mir nicht vorstellen. Solche Leute wie ‚Linkin Park’ waren schon zwei, drei mal unten. Die spielen während wir da unten sind auch in Kuala Lumpur, in einem riesengroßen Stadion. Aber die hatten schon ihren Support, sonst hätten wir auch im Stadion gespielt. Die Leute sind dort auch total heiß drauf. ‚Linkin Park’ war angeblich die erste Rockband, die dort überhaupt gespielt hat - auf einen Schlag hunderttausend von Zuschauern, die sind alle reingeströmt! LE-N: Man kann sich das immer schlecht vorstellen, dass die Infrastruktur auch so ausgestattet ist, wie bei uns. Marv: In der Musikindustrie nicht. Nee. Es ist halt noch sehr jung. Sony Malaysia hat drei Bands unter Vertrag, soweit ich weiß. Also es ist alles noch frisch. Und – ein sehr guter Unterschied zu Deutschland – da unten ist es noch gang und gebe zu einem Newcomer-Konzert zu gehen. Die Leute gehen zu diesen Konzerten, auch wenn sie die Band nicht kennen. Hier in Deutschland – kenne ich die Band? Nee – gehe ich nicht hin. LE-N: Das ist aber auch eure Chance dort. Wir wünschen euch eine schöne und erfolgreiche Tour.
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