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LE-Nightflight

Bericht

LE-Artist, Devil Connection & LE-Nightflight präsentierten:

Young Rockers III

mit Rodeo Queen & Destroying Today

Sonntag 27.03.2005, Moritzbastei, Leipzig

Rodeo Queen
Mörderlaute, hammerharte, tierisch geile Mugge! Die Agentur LE-Artist lud gemeinsam mit Devil Connection und LE-Nightflight zum Osterevent Young Rockers ein. Und was sich uneingeschränkt bestätigen lässt: Es ist den Akteuren gelungen, ein fettes Hardcore-Fest zu veranstalten, bei dem die Druckwelle aus Richtung PA so manchen hartgesottenen Kerl gleich wieder aus der Veranstaltungstonne hin zum Biertresen geschoben hat. Aber auch hier gilt sinngemäß der bekannte Spruch 'Ist die Musik zu laut, bist du zu alt.' Denn die Jugend amüsierte sich drei Stunden lang beim Tanze prächtig.  
Destroying Today
Nun, Rücksicht wurde weder auf das natürliche Schmerzempfinden eines Menschen noch auf die akustische Qualität des Hörerlebnisses genommen. Aber die meisten der punkbesessenen, tobewütigen, poghungrigen Musikliebhaber waren auch nicht deshalb gekommen. Sie wollten abhotten, Raum und Zeit vergessen, den Druck spüren, Spaß haben. Den hatten sie mit Destroying Today und noch mehr mit Rodeo Queen.
Destroying Today

Die hoffnungsvollen Neulinge aus Leipzig, die drei Mädels und ihr Schlagzeuger. Destroying Today, präsentierten sich als lauter Vierer, der bereits einen runden, heftigen Act hinlegte und zudem noch einige Potentiale haben dürfte, was Interaktion und Bewegung aber auch die Umsetzung der musikalischen Ideen betrifft. Straighter, harter Punkrock, wütend und kraftvoll ist bei der Band angesagt. Das hat starken Drive und geht gleich richtig nach vorn. Dabei soll auch mal Atempause gelassen werden, beginnt die Frontfrau nachdenklicher, leiser zu singen. Schade, dass in diesen Situationen der Rest der Band noch zu sehr mit sich beschäftigt ist, um aus diesen Parts ein prägnanteres Intermezzo zu gestalten, einen Background zu schaffen, der nun die Stimme trägt. Denn die sehr engagiert singende Katta, die im lauten Gitarrensound und Schlagzeuggewitter durchaus gut besteht, wenn sie laut ins Mikro röhrt, ist in leiseren Gesangspassagen verloren. Sehr viel Mühe gaben sich die Frauen an Gesang, Gitarre und Bass, richtig ernsthaft und cool zu gucken, so ungefähr „Pass auf, mit uns ist nicht zu spaßen!“ Schade. Denn, wie schon die Oma wusste, ein bisschen Spaß muss sein bei der Leiche, sonst geht keiner mit.

Rodeo Queen
Deshalb hatten die alten Hasen von Rodeo Queen da auch ein anderes Konzept. Den Spaß sah und hörte man bei ihnen gleich auf den ersten Metern. Und spätestens beim zweiten Titel, Out In The Fields dem Eröffnungstrack ihrer neuen Platte Diva (wunderschön im Jugendstil gestaltetes Cover und schon deshalb zu empfehlen!) brach sich die Tanzfreude des Publikums ungebremst Bahn. Mit deutlich mehr Mut zur Bewegung und zum Schweiß zogen die Jungs nun ihre Spaß-Power-Punk-Mugge durch. Und das krachte und tobte und toste. Da wurden die Instrumente nicht geschont, das Schlagzeug traktiert. Die Basstrommel hatte keine Pause.
Rodeo Queen Rodeo Queen
Wer sich im Zuschauerraum einen der vorderen Plätze gewählt hatte, konnte feststellen, dass die Instrumentalarbeit bemerkenswert war, auch wenn Hinten ein Differenzieren des Gehörten kaum noch möglich war. Stephan Hünniger (Bass) jagte über die Saiten, slappte ohne seine Finger zu schonen. Aber wahrscheinlich hat er sowieso schon genug Hornhaut auf den Kuppen. Gitarrist Joachim Känel spielte nicht nur fette, geile Riffs, sondern ließ bei allem Krach auch kultivierte Gitarrenläufe erkennen. Klasse kam, wenn seine Licks mit den Roll-Offs des Schlagzeugers Christian Walter verschmolzen.
Rodeo Queen
Frontmann Jörg Rebelein war sowieso nicht zu überbieten in Intensität und Expressivität. Da störte gar nicht, dass er es stimmlich wohl nicht mehr zum Belcanto bringen wird. "I guess you know wath I mean." Sang er minutenlang a cappella und besuchte sein Publikum vor Ort. Die Spannung trieb er dabei hoch. Doch die eigentliche Entladung geschah dann erst, wieder auf der Bühne angelangt, zusammen mit seinen Kollegen. Immer wieder durchbrachen Rodeo Queen die ansonsten sehr durchschaubaren Abläufe mit effektvollen Breaks. Zum Schluss gab es noch ein paar schöne, schwelgende, crunchy Blues-Sounds, etwas Echo, Hall, Wah-Wah. Nun durfte das Schlagzeug verhaltener werden, leise zischelten die Becken, sanft wurde die Snare geschlagen. Doch Irrtum, die Musik schwang sich nicht einfach sanft aus. Die Spannung zog noch mal an. Das Schlagzeug startete eine Entladung. Beim definitiv letzten Titel hielt es dann auch Mama und Papa nicht mehr. "Nice Boys" ging noch mal richtig in die Beine und war ein feiner Schlusspunkt.

 

pepe

Rodeo Queen

 

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