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7.
Jugendfestival "LEIPZIG. COURAGE ZEIGEN." - Junge Musiker gegen Gewalt und Rassismus - Die Kraniche des Ibykus, Tante Crystl, Tripl S., Unloved, Pepe Mula Vorausscheid, Freitag 08.04.2004, Villa, Leipzig |
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Es
ist wieder soweit – Courage 2005, zum siebenten
Mal findet der Bandwettbewerb im Vorfeld des
Festivals ‚Leipzig. Courage zeigen.’ statt.
Courage ist seit 1998 zur zuverlässigen Konstante
im Leipziger Musikleben geworden. Zuverlässig
daran ist die jährliche Unsicherheit darüber, ob
das Festival inklusive Bandwettbewerb stattfinden
kann und wie es finanziell funktionieren soll. Mit
der selben Zuverlässigkeit findet es jährlich
statt, nämlich im März/April. Dass sich das
Teilnehmerfeld beim Contest aus schon sehr starken
und aus noch weniger erfahrenen Formationen
zusammensetzt und die Vorausscheide qualitativ sowie
inhaltlich immer äußerst vielseitig sind, darauf
ist ebenfalls Verlass. Und auf ein spannendes Finale
im Anker, bei dem es um die Teilnahme am Konzert vor
dem Völki am 30. April geht, kann man sich auch
regelmäßig verlassen. 2005 startete das Festival also am 08.04. mit dem ersten Vorausscheid in der Villa. ‚Die Kraniche des Ibykus’, ‚Tante Crystl’, ‚Tripl S.’, ‚Unloved’ und ‚Pepe Mula’ präsentierten sich im dunklen Villa-Keller unter schlechten Licht-, Sound- und Technikbedingungen aber mit viel Energie, Spaß und einem super Publikum. |
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Als noch sehr junge Band nutzten ‚Die Kraniche des Ibykus’ die Gelegenheit, sich in der proppevollen Villa vor tanz- und feierlustigem Publikum zu präsentieren und Bühnenerfahrung zu sammeln. Und so begann der Abend schlicht und einfach mit Punk, mit ambitionierten, deutschen Texten, mit einer noch wackeligen Bühnenshow, ein paar kleinen Patzern, einem harten Beat und der kraftvollen, energischen Stimme der Sängerin. Sie scheinen zu wissen, was sie wollen, keine Hemmungen vorm Scheinwerferlicht, einer fachkundigen Jury und einem Haus voller Fans zu haben. Wären also wichtige Voraussetzungen schon mal gegeben, um sich nun im Ranking nach vorn zu arbeiten. | |||||||
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Die Mitglieder von ‚Tante Crystl’ brachten gleich sehr vielfältige Erfahrungen aus verschiedenen Projekten mit und traten sehr routiniert auf. Ihr Beitrag war kompakt und sicher. Dafür sorgte schon der Schub von der Rhythmuseinheit. Kraftvoll, präzise groovten Schlagzeug und Bass. Doch der Text des Sängers und die Harmonien der Gitarre sind bei ‚Tante Crystl’ wichtig. Daher war die Begleitung nicht einfach laut sondern dynamisch und stimmig mit der Songentwicklung. Schade, dass der Auftritt der Gruppe von etlichen technischen Pannen überschattet wurde. Neben ein paar Kleinigkeiten versagten dann auch noch beide Gesangsmikrophone den Dienst. Doch in scheinbar nicht mehr zu rettenden Situationen zeigt sich wahre Größe und richtige Musiker können mit und ohne Technik spielen. So gab es zur Überbrückung einfach eine Programmänderung. Bass und Schlagzeug fingen an zu grooven. Der Frontmann improvisierte auf der Gitarre dazu. Die drei nutzten das Unglück als Chance, ihre technischen und improvisatorischen Fähigkeiten zu präsentieren. Irgendwann funktionierte dann auch wieder das Mikro. Die Show konnte wie geplant zu ende gebracht werden, wenn auch die Qualität des Sounds einen richtigen Genuss verhinderte. | |||||||
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Schizophreniksoundsystem mit ‚Triple S.’ wurde nun angekündigt. Und wirklich wirkte ihre Musik irgendwie schizophren, verrückt. Das kam schon aufgrund etlicher abrupter und unlogischer Stimmungswechsel. Der Groove war o. k., der manchmal schleppende, teilweise metalähnliche Rhythmus war vielseitig. Aber dem Gesang fehlte es häufig an ordentlichen Melodielinien. Ihre Stücke waren komisch kurz. Zwar wirkte ihre Musik noch etwas unausgegoren. Aber der Ansatz ist auf jeden Fall interessant und lässt auf die weitere Entwicklung der Band gespannt sein. | |||||||
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Ein bisschen düster und melancholisch ging es mit ‚Unloved’ weiter. Ein fetter Sound für den eine Keyboarderin und zwei Gitarristen verantwortlich zeichneten, starker Gesang einer selbstbewussten und sympathischen Sängerin sowie ordentlicher Groove, Power, Dynamik von Bass und Schlagzeug brachten die Fans jetzt richtig in Stimmung. Etwas zu laut waren die Herren manchmal, weswegen die Sängerin häufig ganz schön gegen die Band anschreien musste. Der Gunst des Publikums tat das aber keinen Abbruch. | |||||||
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Zum Schluss spielte nun noch ‚Pepe Mula’ auf. Das war Rock’n’Roll! Der Sänger – ein Typ so cool wie seine Brille – kannte keine falsche Bescheidenheit und zog die Show durch. Ihre Musik ging vom ersten Moment richtig los und rief mit einem Schlag die Poger auf den Plan. Reichlich Fans hatten sie eingeflogen, die ordentlich für ihre Idole Stimmung machten. Trotz allen solchen Bemühens, den ersten Preis für die beste musikalische Darbietung und für einen runden und stimmigen Auftritt erhielten ‚Tante Crystl’. Da freuen wir uns aber für die Tante und besonders auf das Wiedersehen am 19.04.2004 im Anker! Herzlichen Glückwunsch den Siegern! pepe |
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