|
||||||
Heinz Rudolf Kunze Das
Original 14.04.2005, Haus Auensee, Leipzig |
||||||
Heinz
Rudolf Kunze ist steigerungsfähig. Auch im
fünfundzwanzigsten Jahr seines ertragreichen
Musikerlebens. Und so steigert sich auch dieser
Leipziger Konzertabend auf der HRK-Tour 2005. Heinz
Rudolf Kunze ist auch verlässlich: Punkt 20 Uhr ist
er samt Verstärkung angetreten. Im Gepäck „Das Original“ – sein frisch gepresstes Album. Davon gibt’s zur Einstimmung „Immer für dich da 1“ und „Das wahre Gesicht“. Noch zaudert der rappelvolle Saal. Bei „Wunderkinder“ erwachen die Refrainsicheren, die Scheinwerfer trauen sich mehr und Kunze treibt dirigierend seine sechs Kollegen an. „Aller Herren Länder“ folgt als aufgemotzte Live-Fassung, bei dem sich Percussion (Wolfgang Stute) und Schlagzeug (Jens Carsten) ein funkiges Gefecht liefern und Kunze die Mundharmonika schnaufen lässt. |
||||||
« oben | ||||||
So geht das Wechselspiel aus Erinnerungsblöcken und aktuellen Songs weiter. Zentimeter um Zentimeter klettert das Stimmungsbarometer. Kunze packt seinen unerschöpflichen musikalischen Vorrat aus. Die Deutschrock-Maschine flüstert und schreit: Von inbrünstigem Pianostreicheln („Regen in Berlin“) bis zu geballter Gitarrenkraft („Draufgänger“), von zelebrierter Hymne („Stirnenfuß“) bis zum unverstaubten Gassenhauer („Lola“). Und mittendrin Kunzes Lese-Einlagen. Wie immer bissig, wie immer wortakrobatisch, wie immer Nadelstiche gegen die Verblödung. | ||||||
« oben | ||||||
Die
„Original“-Mannschaft gibt ihr Bestes. Mit dabei
auch wieder Heiner Lürig. Nach zwei Jahren Pause
greift – O-Ton Kunze: „das Phantom“ –
endlich wieder an der Seite von HRK in die Saiten.
In Jörg Sander, dem zweiten göttlichen
Gitarristen, hat er einen kongenialen
Sparringspartner. Im Bühnenring stehen außerdem
Matthias Ulmer (Keyboards) und Leo Schmidthals (Baß).
An den Schlagwerken sitzen: siehe oben. |
||||||
« oben | ||||||
Im
Verlauf des Abends – zwischen „Fallensteller“,
„Meine eigenen Wege“ und „Madagaskar“ geht
das Publikum nach anfänglicher Zurückhaltung auch
bei den neuen Titel gut mit. „Geh mir nah“ gehört auf jeden intelligenten Balladen-Sampler, „Mehr als dies“ (übrigens der offizielle Song zum Evangelischen Kirchentag 2005 in Hannover) ist unbedingt radioquotentauglich und „K.“ – eine Verneigung vor Franz Kafka – hat das Zeug zur Filmmusik des neuen Bond-Streifens. |
||||||
« oben | ||||||
Ganze
achtundzwanzig Stücke hat Kunze in seinem
Konzert-Sortiment. Ganze achtundzwanzig Stücke lang
haben die Partygäste im Haus Auensee Zeit, sich
warm zu feiern. Und nach der dritten
Zugaben-Viertelstunde tanzen selbst die Blau-Algen
im sonst so totenstillen Auensee nebenan. Was für
eine Steigerungsrate! Der neue, alte Kunze
übertrifft selbst das „Original“. jochen |
||||||
Copyright © le-nightflight.de |
||||||
[Home] [Aktuell] [Feature] [Archiv] [Links] [Kontakt] |