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7.
Jugendfestival "LEIPZIG. COURAGE ZEIGEN." - Junge Musiker gegen Gewalt und Rassismus - Bad Punchline, Blumpfau, Stand der Dinge, Yoursort, Monoblock Freitag 15.04.2005, GeyserHaus, Leipzig |
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Dicke
Luft und harte Beats im UnterRock – das zweite
Courage-Wochenende wurde am Freitag im GeyserHaus
angestemmt. Rauchverqualmt und schön laut war’s
und wie immer in jeder Hinsicht abwechslungsreich. Die drei Thüringer Jungs von ‚Bad Punchline’ wollen sich nicht vorschnell festlegen oder sich gar kategorisieren und in eine Schublade packen lassen. Ihren Stil nennen sie daher viel- und gleichsam nichtsagend „noch nie da gewesen“ und „absolut außergewöhnlich und extravagant“. Den Mythos wollen wir an dieser Stelle nicht zerstören. Soviel sei gesagt, obwohl eine Band, die als erste einen Wettbewerbsabend bestreiten muss, gewöhnlich nicht die besten Karten hat, begeisterten sie ihre Zuhörer und überzeugten auch die Jury. Am Ende schafften sie es auf den zwar leider „undankbaren“ aber - angesichts des starken Bewerberfeldes des Abends - sehr ehrenwerten zweiten Rang. |
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Nach langer Umbaupause, die von relativ wenig Bühnenerfahrung bei Band und Technik-Crew zeugte, waren die nächsten in der Runde ‚Blumpfau’ aus Leipzig und Dresden. Handgemachte Musik mit herkömmlichen Instrumenten, in der sie verschiedenes kombinieren würden, versprach die Bandinfo. Zu hören gaben sie angenehmen Pop-Rock, der auch funky Gitarrenklänge integrierte und nachdenkliche, englische Texte. Nicht immer ließ sich der musikalische Mix logisch nachvollziehen. Die Stimme ihres Frontmanns war wenig wandelbar, und die Show noch nicht so flüssig. Doch mehr Bewegung und mehr spaß kommen mit der Routine und die verschiedenen“ Zutaten bargen gute Ansätze, die nun zu ausgereiften Kompositionen und Arrangements ausgearbeitet werden können. | |||||||
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Einen kräftigen Schub brachte nun der fette Gitarrensound in Verbindung mit dem Groove der kleinen Rhythmussektion von ‚Stand der Dinge’. Energiegeladen und mit großer Spielfreude trugen sie einen gekonnten Stilmix vor, der Singer/Songwriter-Gesang ebenso integrierte wie Metal-Gitarrenriffs, der mal mehr angenehmen Pop, mal mehr druckvollen Rock hervorbrachte aber in jedem Fall gekonnt abwechslungsreich war. Ihre strukturierten Titel folgten einem nachvollziehbaren Konzept, hatten Dynamik und wurden in einem schlüssigen Vortrag präsentiert. Auftrittserfahren wagten sie sich an den Bühnenrand und stellten den Kontakt zum Publikum her. Der ‚Stand der Dinge’ ist, diese Band ist sehr hörenswert. | |||||||
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Und nun kam das Kontrastprogramm, genrebedingt lauter und nicht so feingliedrig wie bei dem Beitrag zuvor, aber auch sehr gekonnt und ordentlich gemacht. ‚Yoursort’ beschäftigen sich mit Hard-Rock, Grunge und Heavy Metal und verpacken ihre Musik in einer mitreißenden, bewegten und bewegenden Show. Laut, knallig, treibend und dabei mit schönen Sounds, klasse Gitarrenspiel, gutem abwechslungsreichem, teilweise balladenhaftem Gesang auch im Satz begeisterten sie das Publikum und riefen die Poger auf den Plan. In den letzten Jahren war ‚Yoursort’ immer mal wieder auf Leipziger Newcomer-Bühnen zu erleben, unter anderem beim Courage-Festival des Vorjahres. Schön ist es, festzustellen, dass die Band sich zielgerichtet und sichtbar immer weiterentwickelt hat. Den Erfolg haben sie sich erarbeitet und verdient. Am 29. April werden sie als Finalisten auf der Anker-Bühne stehen. | |||||||
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Den Abschluss des Abends gestalteten ‚Monoblock’. Die Band, die sich 1998 als Schulband in Meerane gründete, begann damals mit Punk, beschäftigte sich später mit Dark Metal und bedient heute stark die Dark Metal/Gothic-Schiene. Das Gute und das Schlechte, verkörpert durch die anmutige Sängerin und ihren männlichen Gegenpart, rangen musikalisch miteinander und ergänzten sich zu einer spannenden Performance. Ihre Show war gut konzipiert, vielseitig und schlüssig. Wobei die Vertreter dieses Genres naturgemäß nie ganz ohne Pathos am Kitsch vorbeistreifen. Der Abend endete in den frühen Morgenstunden mit der Juryentscheidung, die das jubelnde Publikum voll und ganz mittrug. ‚Stand der Dinge’ hatte es auf Platz 3 in der Gunst der Jury und des Publikums geschafft. ‚Bad Punchline’ verfehlten das Finale hinter den Gewinnern ‚Yoursort’ auf dem 2. Platz.pepe |
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