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Sequoyah Interview
30. April 2005 |
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Mit
breitem Grinsen und lockerem Hüftschwung nahmen der
Sportstudent Micha und seine Band ‚Sequoyah’ die
Hürden zum Finale des 7. Jugendwettbewerbs. Und in
der Nacht vor der großen Veranstaltung vorm
Leipziger Völkerschlachtdenkmal „Leipzig. Courage
zeigen!“ qualifizierten sie sich für einen Gig zu
eben diesem Event. Ihr bisheriger Weg ist schnell erzählt. Man kennt sie noch kaum. Und die Story erinnert an den stürmischen Erfolg der ehemaligen Siegerband ‚Propaganja’ von vor zwei Jahren. Ähnlich schnell und mit ähnlicher Freude am Spielen und am Posen gelang es ihnen, das Publikum für sich einzunehmen und die Jury zu überzeugen. Der LE-Nightflight gratulierte herzlich zum Erfolg und wollte natürlich wissen, wie es sich anfühlt, so schnell ins Finale geschritten und nun hier auf der großen Bühne? „Wachtraum auf jeden Fall, Wachtraum einfach.“ War die Antwort. „Das klingt zwar ziemlich abgedroschen, aber man kann es nicht ganz realisieren so schnell.“ Und schnell ging es mit ihnen tatsächlich bergauf. Zwar machen sie alle schon ein paar Jahre Musik, spielten in verschiedenen Bands. ‚Sequoyah’ gibt es aber erst seit 2004. Ein Grund, weswegen sie für manchen wohl die Überraschungssieger sind. Micha: „Es ist einfach nur schwierig bekannt zu werden. Wir haben schon viel gespielt. Aber eine unbekannte Band - wenn das irgendwo jemand liest - da kommt einfach keiner. Da versuchst du halt die Freunde und die Freunde der Freunde mobil zu machen und dann kommen noch zehn andere, die wirklich zufällig da sind.“ Aufgetreten sind sie zum Beispiel oft in der Villa, im Stuck, im Uni-Innenhof aber auch in der Moritzbastei. Vor einem Jahr haben sie sich zusammengefunden und festgestellt, dass sie menschlich wie musikalisch gut zusammenpassen. Ihre Ambitionen im Bezug auf die Musik sind ähnlich. Die Profiliga ist nicht angestrebt. Alle fünf, zwischen 21 und 27 Jahren alt, stecken in der Ausbildung – drei Studenten (Förderschulpädagogik, Magister Soziologie, Sport), ein Fachabiturient und ein angehender Bürokaufmann. Eine vielfältige Mischung an Charakteren, die auch „...ziemlich verschieden sind, was die Musik angeht. Deswegen ist es, glaube ich, eine relativ vielfältige Musik geworden, die aber schon den eigenen Faden durch das Ganze spinnt.“ Meint ihr Frontmann Micha. Deswegen kann es ihm auch nicht wirklich gefallen, dass sie immer wieder mit ‚Pearl Jam’ verglichen werden. „Die Musik ist sehr melodiös, die Musik ist sehr abwechslungsreich und dummerweise stehe ich ganz vorn. Deswegen ist es so. Grundsätzlich wehren wir uns völlig dagegen, dass es ‚Pearl Jam’ wäre, aber man kriegt es halt den ganzen Tag aufgedrückt. Ich denke, es liegt hauptsächlich am Gesang. Ich versuche nicht Eddie zu kopieren. Ich habe auch eine Stimme, von der ich behaupten würde, die ist nicht so ähnlich!“ Ihre Mugge ist schon ziemlich professionell und wirkt geschlossen. Aber auch spieltechnisch haben sie einen guten Standard. Die Stimme hat Kraft und Sicherheit, was auf eine solide Ausbildung schließen ließe. Doch mit Instrumentalunterricht und Stimmbildung hatten sie nie was zu tun. Alle sind Autodidakten. „Nur Gucken und Hören“ Nach diesem Blitzerfolg wird es interessant sein, den weiteren Weg von ‚Sequoyah’ zu beobachten. Schon etliche gute Bands waren nur kurze Zeit am Start und haben sich auseinanderdividiert, weil das Studium oder der Beruf in verschiedene Städte führte oder sich das musikalische Konzept zu schnell abgenutzt hatte. Im Moment sind sie jedenfalls heiß darauf zu spielen. Sie haben ein breites Spektrum und ein Anderthalb-Stunden-Set. Das momentane Problem sieht ganz anders aus. „...nämlich dass wir bis jetzt nur eine Demo-CD als Tonträger haben. Wir brauchen auf jeden Fall ein Album.“ Sagt uns Micha. Der gewonnene Preis, die CD-Produktion für drei Titel, hilft gerade nicht so viel weiter. „Drei Lieder haben wir schon aufgenommen. Wir wollen alles festhalten. Wir haben neues Material. Das kann gar nicht entstehen, solange der Rest noch nicht festgetackert ist.“ Also nützt es nichts, wer ‚Sequoyah’ hören will, muss hinterm Ofen vor kommen, zum Beispiel am 25.05.2005 zum Campus Fest in die Jahn Allee gehen. Ist ja auch viel schöner für eine Band, wenn die Leute zu den Konzerten kommen. Wir wünschen den fünf Musikern aber auf jeden Fall beides, gut besuchte Gigs und ein erfolgreiches Album.pepe |
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