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Stellungnahme zum
(Sport- &) Campusfest(ival) 2005 von Dominique Funke |
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Skandal hinter den Kulissen! In
Anbetracht des Unrechts, welches uns seit dem
letzten Sport- & Campusfestival (SCF) an der
Universität Leipzig zugefügt wurde, fällt es
schwer die Geschehnisse hinter den Kulissen völlig
emotionslos darzulegen. Dennoch fühlen wir uns
verpflichtet, mit einigen Hintergrund-Informationen
zur Sache an die Öffentlichkeit zu gehen. Sechs
Jahre hat es gebraucht, um das (Sport- &)
Campusfestival zu einer der größten und
bekanntesten kulturellen Open-Air-Veranstaltungen
der Region zu entwickeln. Bereits in den ersten
Jahren konnte das Projekt mittels Idealismus,
ehrenamtlicher Arbeit, reichlich Improvisationsvermögen
sowie mit Sponsoren- & Fördergeldern beachtlich
zum Laufen gebracht werden. Beim SCF 2004 war es
dann eine neue Herausforderung, das “Baby” völlig
auf eigenen Beinen stehen zu lassen, d.h. im Kern völlig
ohne die Verwendung öffentlicher oder studentischer
Fördergelder auszukommen. Die SCF-Gäste
honorierten dieses Wagnis mit ihrem
Teilnahmezuspruch, obwohl sie jahrelang mit
kultureller Qualität und Quantität zu freiem
Eintritt und Billig-Gastropreisen verwöhnt wurden
und dies nun beim SCF 2004 nicht mehr gehalten
werden konnte (Refinanzierung der Veranstaltung). Auch
wenn es durch lange Zurückhaltung wenig bekannt
ist: Die Entwicklung des Sport- &
Campusfestivals von einer belächelten Vision hin
zum anerkannten Erfolgsfestival (40 000 Gäste seit
1999) war hinsichtlich der
Veranstaltungsorganisation eine klare Einzelleistung.
Eine Einzelleistung an einem Projekt, das
anfangs von der Universitätsleitung und vom
StudentInnenRat (StuRa) nicht zur Kenntnis genommen
bzw. schlicht abgelehnt wurde. Eine Einzelleistung,
die nicht nach außen dargestellt werden sollte,
nachdem StuRa & Uni als SCF-Partner die Öffentlichkeitswirksamkeit
des Festivals für sich erkannt hatten und sich
jahrelang im Glanz des Erfolges sonnten. Eine Einzelleistung
die heute totgeschwiegen &
verleugnet wird, weil sich StuRa & Uni
nun wissend und stark genug fühlen, den “Selbstläufer”
unter Ausgrenzung des eigentlich berechtigten Trägers
weiterzuführen. Wie
und warum kam
es zu dieser schwer
verständlichen Situation?:
Im Jahr 2003 wurde die gemeinnützige Sport-
& Campusfestival GmbH unter Leitung des
bisherigen Allround-Organisators gegründet, nachdem
die Veranstaltungs- & Finanzierungslast sowie
das Haftungsrisiko für eine Einzelperson zu groß
geworden waren. Dieser Schritt wurde in Abstimmung
mit der Universitätsleitung, dem StuRa & allen
anderen bisherigen Veranstaltungspartnern vollzogen.
Die Universitätsleitung schlug darauf hin ein
Vertrags-Modell vor, bei dem der StuRa als formeller
Veranstalter lediglich das Campusgelände dem
Ausrichter (SCF gGmbH) zur Verfügung stellt.
Entsprechende Kontrakte wurden nach Prüfung durch
die Universitätsleitung und monatelanger Diskussion
im StuRa unterzeichnet. Das
SCF 2004 fand auf alleiniges Risiko & unter
alleiniger Trägerschaft der SCF gGmbH unter
Einhaltung aller vertraglichen Vereinbarungen
erfolgreich statt. Trotzdem
wurde während des SCF 2004 der Kooperationsvertrag
mit der SCF gGmbH, welcher noch eine feste Laufzeit
bis zum 31.12.06 hat, von Vertretern des StuRa gekündigt.
Danach folgte eine offensichtlich persönlich &
politisch motivierte Kampagne gegen den bisherigen
Organisator und Leiter des SCF (Dominique Funke)
innerhalb der Universität Leipzig, welche bis heute
andauert. Anschließend sah die Universitätsleitung
“keinen Sinn” in jedweden Gesprächen, obwohl
die Zusammenarbeit mit der Uni, insbesondere beim
SCF 2004, konstruktiv
und förderlich für alle Beteiligten war. Angesichts
dieser Eklats blieb der SCF gGmbH keine andere Wahl,
als gegen die einseitige Vertragskündigung des
StuRa zu klagen, weil der SCF gGmbH durch diese Kündigung
der veranstaltungsprägende Campus Jahnallee nicht
mehr zur Verfügung steht. Erstaunlicher Weise wird
seitdem keiner der vorher in unsachlicher Art und
Weise seitens des StuRa konstruierten Kündigungsgründe
mehr angeführt. Vielmehr hat man sich mit der
Universität, welche inzwischen auch als
Streithelferin für den StuRa in den Rechtsstreit
eingetreten ist, auf einen anderen Kündigungsgrund
geeinigt. Es wurde fingiert, dass die Universität
dem StuRa das Veranstaltungsgelände nicht mehr zur
Verfügung stellen wolle, solange dritte Ausrichter
an der Veranstaltung beteiligt seien. Wohlgemerkt
hatte die Universität die Ausrichterschaft durch
die SCF gGmbH mit ‘Zwischenschaltung’ des StuRa
noch wenige Monate zuvor selbst vorgeschlagen. Da
es keine wirklichen Gründe für die
‘Ausbootung’ des bisherigen Festival-Trägers
gab, ist man mittlerweile dazu übergegangen, die
Sympathien der Studierenden mit altbewährten
Phrasen anzusprechen. So äußert sich ein Universitätsverteter
in einem LVZ-Interview vom 04.01.05 folgendermaßen:
“Wir wollen ein Festival von Studenten für
Studenten - und das ohne Eintritt”. Es sei
bemerkt, dass gerade der durchschlagende und
ununterbrochene Erfolg des SCF zeigt, welches
positive Ergebnis für die Gäste (übrigens nicht
nur Studenten) durch die vollberufliche Tätigkeit
eines “Einzelkämpfers” erreicht werden kann,
sei dieser nun formal Student oder auch nicht. Außerdem
lässt es staunen, dass gerade die Universitätsverwaltung
kostenlosen Eintritt fordert, hat sie doch bisher
keinerlei finanzielle Unterstützung für die
Grundlagenorganisation des Festivals gewährt. Dass
es sich mit der Bedingung des kostenlosen Eintritts
seitens der Uni erneut um einen Vorwand handelt,
zeigt die Tatsache, dass der StuRa nun gemeinsam mit
der Uni das “Campusfest” organisierte -fast mit
dem gleichen Eintrittslevel des SCF04- und dies
trotz zusätzlicher Einplanung öffentlicher Gelder
& ähnlich hohem Getränkepreisniveau wie bei
unserer freitragenden Finanzierung im letzten Jahr.
Als noch unverschämter muss wohl jeder objektive
Beobachter die bewusste Auslegung des
“Campusfests” in der direkten Nachfolge des
(Sport- &) Campusfest(ival)s sehen, handelt es
sich doch dabei klar um unsere Ideen und unsere
Konzepte (bis hin zur Auswahl der Bands), welche zum
gleichen Termin am gleichen Ort kopiert wurden. Der
Erfolg war dabei sozusagen garantiert, weil die
Veranstaltung bei Publikum, Bands und Sponsoren ein
gewaltiges Renommee hat. Ein
Dutzend neuer Organisations-”Köche” profilierte
sich hier an unseren Errungenschaften und feierte
sich gemeinsam mit der Uni-Spitze selbst. Wir
distanzieren uns vom diesjährigen “Campusfest”,
weil es sich lediglich um eine Nachahmung unseres
SCF handelte mit der wir nichts zu tun haben und die
nicht in unserem Sinne war. Wir können trotzdem
niemandem die Teilnahme daran verübeln, beruhte der
Teilnahmezuspruch ja auf den positiven Erfahrungen
der letzten Jahre. Wir
werden den notwendigen Weg vor den Gerichten dieses
Landes solange weitergehen, bis Recht über die
Sache kommt und wir wieder das tun können, was wir
am besten verstehen - unser Festival organisieren.
Vielleicht trifft man ja bis dahin auch an der
Universität Leipzig wieder Menschen, die einen sehr
wichtigen Charakterzug aufweisen: “die Fähigkeit,
fremde Leistungen anzuerkennen”. (Zitat des für
die jetzige Situation maßgeblich
mitverantwortlichen Kanzlers a.D. der Uni Leipzig,
P. Gutjahr-Löser, aus seinem Grußwort für das
diesjährige “Campusfest”). Dominique
Funke
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