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LE-Nightflight

Bericht

The Wildflowers

20.06.2005

Villa, Leipzig

The Wildflowers
 
Ein herrlicher Sommerabend und zwei prima Bands, gute Voraussetzungen für eine ausgelassene Party – doch die fand wohl am Montag irgendwo draußen statt. Im Villa-Keller hatten sich nur ein paar Insider eingefunden, die wussten, dass es mit der Leipziger Formation ‚Cubed’ (ab sofort rund ‚Qubed’) und den Kölner ‚Wildflowers’ gute Mugge geben würde.

Die junge Band ‚Cubed’ startete als Support mit beachtlich reifem Niveau und ohne jedes Angstgefühl. Gibt es „Cubed“ auch erst seit Ende 2004, Bühnenerfahrung sammeln sie doch alle schon seit einigen Jahren. Mit der Formation ‚Sequoyah’ holten sich die meisten ihrer Mitglieder erst am 29.04.2005 den Sieg beim 7. Jugendfestival und standen damit einen Tag später vor zehntausenden auf der Courage Bühne am Völkerschlachtdenkmal. ‚Cubed’ nennen es Musik in sechs Dimensionen – 2 Frauen (in der Villa war es nur eine), drei Männer und ein Klavier. In der Tat hat das Piano - gespielt von der Bandleaderin - eine zentrale Rolle inne. Das Klavier gehört zu ihr. Oder umgekehrt. Jedenfalls geben die beiden bei ‚Cubed’ den Ton an. Die spannungsvollen und eingängigen Songs, komponiert und getextet von Norma Schroeter, werden von der starken und tiefgründigen Pianostimme beherrscht. Gitarre, Bass und Schlagzeug begleiten einfühlsam, geben mehr als einen Soundteppich, untermalen und bereichern virtuos Klavier- und Gesangsstimme. Wer sie am Montag verpasst hatte, oder mehr von Ihnen hören will kann bei www.knosrecords.de ihr brandneues Album „For My Mates“ bestellen, welche sin den nächsten Tagen erscheinen wird. Unter www.qubed.de gibt es dann auch die Songs zum prelistening.

The Wildflowers
Bereits schon seit sieben Jahren in dieser Formation unterwegs und zum zweiten Mal in Leipzig waren ‚The Wildflowers’ – Christian Montag (Gitarre), Dirk Weuster (Keyboards), Alexander von Woikowsky (Gesang, Bass) und Daniel Müller (Schlagzeug). Zwischen Beruf/Studium und Musikmachen mit professionellem Anspruch kämpfen sie sich von Achtungserfolg zu Achtungserfolg. Dreimal standen ‚The Wildflowers’ bei Antenne Bayern auf der Bühne, zur PopCom waren sie eingeladen, zur Gamesconvention durften sie den Song „The Game“ liefern. Die Musik ist eingängig, rockt und hat echte Ohrwurmqualitäten. Aber ob eine Band, Radiopräsenz erhält, den Massen zum Begriff und auch finanziell erfolgreich wird, hat damit noch lange nichts zu tun. Dass es Clubs gibt, die sich wie die Villa um junge Bands bemühen, die unbekannten Acts Auftrittsmöglichkeiten geben, dafür ist Christian dankbar. „In Köln gibt es nur sehr wenige Clubs, in denen live gespielt werden kann.“
The Wildflowers
Die Tour zu ihrer CD „Beautiful Apocalypse“ (www.the-wildflowers.de) führte sie nun zum zweiten Mal in den Ostteil des Landes, auch nach Gera, Weimar und Leipzig. Der Titelsong, getextet vom französischen Erfolgsautor Frédéric Beigbeder und komponiert vom Produzenten der Platte, Robert Bartha, wurde in der Villa in seiner härteren Version vorgestellt. Nicht in der als perfekten Radiohit rund und poplastig produzierten Radioversion. Beide Aufnahmen auf der CD veröffentlicht, haben ihre Vorteile und Reize. Die softere Mischung beginnt ruhiger, nachdenklicher, geht mehr unter die Haut, stimmt trauriger. Die rockende ist mit den beginnenden Rockgitarren in voranschreitendem Rhythmus aufrüttelnder und kombiniert Alexanders klare, warme Stimme mit seiner rockigen, auch elektronisch verfremdeten Stimme. Zum Inhalt passen beide Varianten. Der dreht sich fiktiv um eine Apokalypse und um die Frage, was angesichts derer die größte Bedeutung behält. „Erzähl mir davon, was du siehst! Sag mir jetzt, bin das ich?“.
The Wildflowers

Sehr bestimmend für den starken Sound sind bei ‚The Wildflowers’ Lead- und Bassgitarre. Eine spezielle Klangfarbe wird durch das teilweise recht retro wirkende Keyboard beigegeben. Unterschiedliche Ansichten über und Ansprüche an den Sound führen bei der Kölner Band glücklicherweise nicht zu Zerwürfnissen sondern zu konstruktivem Austausch und letztlich zu einem professionell produzierten, melodiösen Rock. Auch wenn der Single-Hit kein eigenes Produkt ist, die Mehrzahl ihrer ordentlich strukturierten Songs haben sie selbst geschrieben. Elektronische Gimmicks vom Keyboard verzaubern, während straighte Gitarrensounds immer wieder erden. Auf Platte klingt das Ergebnis allerdings sehr schön und weniger kratzbürstig. „Mehr Dreck unter den Nägeln“ würde den Jungs stehen. Das kam live schärfer und druckvoller. Dafür hatten sie in der Villa mit den Umständen eines fast leeren Kellers zu kämpfen. Enttäuschend für Band und schmal besetztes Publikum – da kam die Stimmung nicht so, wie es hätte sein können. An die Band: Wieder kommen! An Euch: Nicht so ignorant gegenüber unbekannten Acts! Dann wird’s das nächste mal eine echt schöne Mugge zum feiern.

pepe

The Wildflowers

 

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