„Hier im Vakuum“, so heißt ihr erstes Album. Und schon nach den ersten Zeilen merkt man, dass die Band „junges glueck“ auf dem besten Wege ist, sich tatsächlich eine ganz eigene Nische auf dem deutschsprachigen Musikmarkt zu basteln.
Dabei ist die gute Mischung aus Melodie und Rhythmus vielleicht gerade darauf zurückzuführen, dass sich der
Gitarrist und Sänger Niclas Breslein sowie Christoph Kohler, Bassist, anfangs eher in der „härteren“ Welt des Punkrock zu Hause fühlten. Der Hörer kann nur staunen, wie gut auf dem Album eingängige, runde Melodien mit kräftigen Tönen verbunden wurden.
Die Beats sind einfach stimmig, mal ruhig, mal progressiv. „Hier im Vakuum“ beweist, dass poppigere Töne und weichere Klänge nichts mit Mainstream zu tun haben müssen. Die Band hat sich seit 1999 stark verändert, und ist sich doch auch treu geblieben. Inzwischen hat „junges glueck“ mit Lars Watermann einen hervorragenden Schlagzeuger und auch seine jetzige Zusammensetzung gefunden.
Doch auch wenn hier ein musikalisch absolut rundes Album abgeliefert wurde, „junges glueck“ lebt eindeutig von den Texten: Was Niclas vorträgt hat dabei nicht nur einfach Ohrwurmpotential. Nein, wie er schon selbst sagt: Es klingt alles so, als könnte man es auch selbst sagen.
Die Verse bleiben immer deutlich und klar, und gehen vielleicht gerade deshalb sofort ein. Keine philosophischen Phrasen werden hier geschmiedet, keine Zeilen voller Rhythmus aber ohne Sinn, wie man sie oft hört. Man hat immer den Eindruck von Spontaneität und Offenheit. Doch dabei lassen die Lieder Raum für Interpretationen.
Was wir aus dem Satz „Hier im Vakuum kriegen wir das Streichholz nicht an und es wird keine Funken geben“ lernen können, muss wohl jeder für sich selbst entscheiden. Wie zufällig bekommt man zuweilen auch Worte zu hören, die beinahe aus einem Buch über Philosophie stammen könnten: „Die vertrautesten Dinge sind oft die, die verschwunden sind Die vertrautesten Dinge oftmals die, die überwunden sind.“ Nehmen wir uns doch einfach diese Zeilen zu Herzen und seien wir gespannt auf die weiteren Schritte von „junges glueck“, eine neue Indie-Band, die diesen Namen im besten Sinne
verdient.
Jörg Flemmig
Die
Singleauskopplung „Die vertrautesten Dinge” erscheint
am:
29.08.2005 ebenfalls bei PAUL!/ Rough Trade
Live zu erleben ist „junges glueck“ demnächst in:
Leipzig
14.09.05 - Moritzbastei,
Berlin
15.09.05 - Roter Salon und
Chemnitz
16.09.05 - Atomino also nix wie hin.
Mehr Infos unter
> www.jungesglueck.net
|