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LIVE ON STAGE Wintercamp 2006Bad Punchline, Muckepack, Metapherose, d:projekt, Pepe Mula, PleinAir 21.01.2006, Zum achten Mal fand in Großpösna das Live On Stage Wintercamp statt. Ein Indiz dafür, dass dieser Wettbewerb immer stärker auch von fortgeschritteneren Bands als Chance wahrgenommen wird ist ganz sicher die Tatsache, dass sich das Niveau der Beiträge nach wie vor von Jahr zu Jahr steigert. Wobei die Chance, die sich den jungen Musikern bietet, nicht alleine auf die Möglichkeit beschränkt bleibt, sich hier unter professionellen Bedingungen zu präsentieren und einen der drei attraktiven Preise zu gewinnen. Das Gesamtkonzept der Veranstaltung geht bekanntlich wesentlich weiter und wird als solches wahrgenommen und respektiert. Jeder, der sich hier für den Endausscheid qualifiziert, kann eine nachhaltige Starthilfe erhalten, wenn er die Möglichkeiten zum Austausch, zum Lernen und zum Kontakte knüpfen zu nutzen versteht. Bewusst werden Profis aus dem Lager des Musikbusiness und Berufsmusiker mit dem Nachwuchs zusammengeführt. Bei den Workshops - die nicht nur den Finalisten offen stehen - kann man sich ausprobieren, sich kritisieren und raten lassen, die Konkurrenz kennen lernen, aber auch Freundschaften schließen. Auch 2006 stand das Live On Stage wieder für musikalische Vielfalt und bediente problemlos die Genre von sattem Funk über groovenden, metallastigen Rock bis hin zu HipHop oder Rock'n'Roll. Jazz oder Pop, Alternativ oder etwas härter war bei diesem Contest noch nie die Frage. Dafür sind die Abende regelmäßig abwechslungsreich, stimmungsgeladen und allemal viel zu schnell zu Ende. Optisch gewöhnungsbedürftig aber soundtechnisch eine sehr glückliche Idee war, das Schlagzeug hinter eine Plastikkabine zu platzieren. So war die Lautstärke verträglich und der Klang differenziert und ausgeglichen. Der Abend begann zunächst mit den drei Jenaern von Bad Punchline. In hellgrauen Anzügen setzten sie schon optisch einen Kontrapunkt zum gewohnten Jeans-Outfit einer Rockband. Die relativ langen, differenzierten und spannenden Songs speisen sich aus ihrem vielseitigen musikalischen Background aus Jazz, Rock und Klassik. Mit solcher mitreißenden, emotionsstarken und tiefgründig komponierten Musik fesselten sie die Zuhörer auch als erster Act des Abends zu relativ früher Stunde. Mit einer lupenreinen, kraftvollen Funk-Hymne instrumental startete die zweite Band. Kannte man das nicht schon woher? Klar. Aber ‚Tower of Power' stand nicht auf der Bühne und einen Covertitel hatten die Ilmenauer 'Muckepack' auch nicht aufgewärmt. Einfach nur gut gekupfert! Richtig schön fröhlich vorwärts rockte ihr Song "Baby, it's close to midnight". Und gleich vom ersten Titel an zeigten alle ihre Kompetenzen. Ein rhythmisch verzwicktes Gemisch aus rockendem Soul-Funk-Pop, die kräftige, warm anmutender Stimme der Sängerin, virtuose Gitarrenläufe, getappte Soli, schöne Bläserparts aber auch der hohe, saubere Satz, den der Saxophonist zuweilen auf den Gesang der Frontfrau sang, überzeugten. Das groovte und funkte kraft- und stimmungsvoll wie ein warmes Sommergewitter und begeisterte das junge Publikum, dessen Hörgewohnheiten sicherlich nicht in erster Linie von alten Soul-Funk-Sounds geprägt gewesen sein dürfte. Weiter ging's mit Metapherose und damit kamen HipHoper aus Halle zum Zuge, die ihre Live-Erfahrungen bereits als Voract der ‚Fantastischen Vier', ‚Clueso' und Max Herre sammeln durften. Der Ansatz, eine weibliche Gesangsstimme einzubinden und damit einen gefühlvollen Gegenpart zum sperrigen Sprechgesang der Jungs zu setzen, liegt nicht nur im Trend, sondern gab dem Programm tatsächlich eine angenehme Abwechslung. Die souligen Verzierungen im Gesang von Paula kamen allerdings an diesem Abend nicht immer ganz lupenrein. Ein bisschen ungeprobt wirkte auch ihr eher planloses Agieren auf der Bühne, das öfter mal in Diskrepanz zu den Bewegungen der MCs stand. Sehr professionell traten die Dresdner d:projekt auf. Bei Ihnen waren auch die Bühnenaktionen gut abgestimmt. Sie gingen ran ans Publikum und rockten es mit starkem Groove bis zum Toben. Die fünf Mann produzierten einen satten Sound aus fetten Gitarren und grazy Synthesizerklängen. Ihre deutschen Texte steckten voller Humor. Den alten Schlagertext "Sag mir wie, sag mir wo, sag mir wann ..." packten sie in einen hämmernden Metalchords. Pepe Mula sprechen von Guerilla-Rock'n'Roll. Man könnte es auch provozierenden, dreckigen Rock'n'Roll nennen, was sie effektvoll performen. Ihr exaltierter Sänger versteckte seine Augen hinter der coolsten Brille und kündigte nun ein Lied an "...das nicht mehr aus den Charts wegzudenken ist." Und tatsächlich ging ihre Musik richtig nach vorn und machte gute Stimmung. Mit PleinAir und damit einer weiteren Dresdner Formation endete der Wettbewerb auf hohem Niveau. Die Musik der Drei begann schon gut mit starkem Sound und der starken, tiefen, markanten Stimme ihres Sängers. Melodiereich, mit interessanten Effekten und stilistischer Vielfalt setzten sich die Rocksongs schnell im Gehörgang fest. Verdient hätten auch sie mehr als Anerkennung. Die Preise wurden allerdings anders vergeben. Den Einkaufsgutschein im Wert von 300,- Euro hatten sich die Jungs von Bad Punchline geangelt. Der Tourbus wird nun bis zu einem Wert von 700,- Euro den Illmenauern Muckepack zur Verfügung gestellt. Und den Publikumspreis wie auch den 1. Preis der Jury erhielten d:projekt. Sie hatten sich damit 2000.- Euro erspielt sowie Auftritte als Vorband von Silbermond und die Teilnahme am Sommercamp. Wer sich also noch mal von der Schlagkraft der Dresdner überzeugen möchte, der tut das am Besten am 20. Mai im Zwenkauer Gewerbegebiet, wo sich die Jungs die Bühne mit den Vorjahressiegern Blossom, mit Gamblers Mind und dem Headliner Madsen teilen werden. pepe « oben |
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