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Rezension

Bambi Strikes Back

Music/Lyrics/Recording/Producing and Mixing:
Barbara Hutter, Stephan Hürlemann
Mastering: Philipp Schweidler
Artwork: Rahel Arnold
Auflage: 1000 CDs


Bambi Strikes Back

Das Songwriter- und Produzentenduo Barbara Huttner und Stephan Hürlemann alias Bambi Strikes Back haben Anfang Februar 2006 ihr gleichnamiges Debüt-Album veröffentlicht. In den vergangenen 4 Jahren haben die zwei Zürcher zuerst in Hamburg und dann im eignen Homestudio in ihrer kleinen Wohnung in Zürich daran gearbeitet. Dabei schufen die beiden Schweizer zehn elektro-akustische Songs, die es trotz einschmeichelnder Melodie faustdick hinter den Ohren haben. Für LE-N nahm Elektrospezi IMP diese interessante Erstveröffentlichung genauer unter die Lupe.

Bekanntlich fängt alles mit dem Booklet an, welches man zwangsläufig öffnen muss, bevor der erste Klang aus den Lautsprechern ertönt. Junge und Mädchen, die nebeneinander stehen, halten ein Messer in der Hand. Das Mädchen hält die Klinge, der Junge den Griff. Die Innenseiten des Booklets schmückt eine Vielzahl von Tieren. Der hell gehaltene Charakter der CD spricht eindeutig an. Man lege die CD in den Player und schließe die Augen ... man sollte sich vorstellen, man sitzt an einem sonnigen Samstag morgen in einem Cafe (in Leipzig ;-) ) und schaut dem Treiben bei einer Tasse Kaffee zu.

Diese Musik strahlt dabei eine angenehme Ruhe aus, die sich durch das gesamte Album zieht. Interessante und fremd klingende Sounds begleiten die Musik. Die Stimme der Sängerin Barbara Huttner ist sehr angenehm für den Hörer und betont die Ausgeglichenheit. In verschiedenen Songs wird die Band von Manfred Pristas an einer Nylon- bzw. Chorus-Gitarre begleitet. Im Song "embrace me" ist ein Horn, gespielt von Lukas Christinat zu hören.

Die auf den ersten oberflächlichen Blick angenehm wirkenden Themengebiete der Songs, scheinen keine schwere Kost darzustellen, sondern von Worten wie "fliegen", "Vögel","in Liebe fallen" geprägt sind ... wenn wir mal vom Song "And Again" absehen: "du nimmst das Messer". Aber das Englische näher übersetzt wird schnell deutlich, dass das Unschuldslamm Bambi nach all den Jahrzehnten des Alles-runter-Schluckens hier auch endlich mal spucken darf. Haarknäuel, Unkraut, Bäuche und eben auch Messer kommen da durch den Lautsprecher geflogen. Hier kontrastiert der Text zur Melodie gewaltig. Eine Unterbrechung des bewussten Gegensatzes ist am deutlichsten zu erkennen in der an EBM-Industrial erinnernden Einleitung des letzten Songs, die sich schließlich in weiche Flächen auflöst. Das Mixing der Vokals ist sehr höhenbetont und trocken - wenig Hall. Damit wirkt der Gesang direkt und dem Zuhörer verbunden. Der Song "That´s the prize" ist eindeutig für eine Single-Auskopplung geboren. Er hat Chart-Appeal und sticht mit hohem Wiedererkennungswert hervor. Für Hörer anspruchsvoller Elektronika ist diese CD ein Muss. Mir hat's jedenfalls gefallen ...

IMP

Wer mehr erfahren oder sich die Scheibe bestellen will, hier der Kontakt:

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