Alice Cooper Haus Auensee 29. November 2002 |
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Respekt Respekt Respekt !! Nach nunmehr, ich weiß gar nicht wie vielen Jahren, in denen Herr Cooper sein Image als Urvater des schlechten Geschmacks auf Hardrockbühnen nun schon pflegt, darf man schon durchaus eine Prise Skepsis mit in den Konzertsaal bringen, soweit es die Frische, die Ausstrahlungskraft und das innere Feuer seitens des Protagonisten betrifft. Aber, aber, aber.....sehr weit gefehlt. Ich fand es über die Maßen beeindruckend mit welcher Intensität und vor allem mit welcher Professionalität der Grusel-Barde meiner Jugend zwischen all den martialischen Requisiten frühkindlicher Horrorvorstellung (man glaubt ja gar nicht,
wie viel solches Zeugs sich auf einer einzigen Bühne aufschichten lässt), auf dem äußerst schmalen Grat zwischen Gänsehaut und Lächerlichkeit dahinschritt als ginge er über den Vorplatz der heiligen Hallen des Rock’n’Roll, in denen er zweifellos längst seinen eigenen Altar hat. Angeheizt durch eine wirklich gute und passende Vorband (leider kann ich Euch nicht sagen wie die Kapelle heißt, ich habe es halt einfach nicht gerafft :o( auf jeden Fall waren es nicht wie angekündigt die L.A.Guns), gab das kunterbunt gemischte Publikum einen hervorragenden Nährboden ab für eine bestens ausgewählte Saat aus Wahnsinn und Genie, die Alice aus seinem fetten Fundus (immerhin schon 27 ! Alben) mixte und die vom aktuellen Album DRAGONTOWN über Hits wie POISON und SCHOOL’S OUT bis hin zu ELECTED reichte. Klarer Fall daher, dass alle anwesenden Altersgruppen voll auf ihre Kosten kamen. Das das gesamte Set trotz dieser enormen geschichtlichen Reichweite wie aus einem Guss wirkte, ist nicht zuletzt einer klasse agierenden Band zu verdanken die zwar
scheiße aussah, aber dafür um so besser musizierte. Die Band agierte souverän und schuf damit einen stabilen Rahmen für die exzellente Dramaturgie des Abends, die in der ersten Stunde einen großen Teil der bereits erwähnten Requisiten ins Spiel brachte und die mit dem obligatorischen Fall des, bis zu diesem Zeitpunkt nach und nach dem Wahnsinn verfallenen, Cooperschen Kopfes in den Auffangbehälter der Guillotine zur Halbzeit des Sets mittels Wiederbelebung durch die frankensteinsche Brutkammer hinüberfand in einen genialen Mix aus alt und neu welcher den zweiten Teil des Abends bildete. Den meiner Meinung nach einzigen Fehltritt, leistete sich Alice Cooper zum Ende des Sets, als er sich ein T-Shirt überzog auf dem zu lesen war BRITNEY WANTS ME DEAD, was der armen Britney auch umgehend die Enthauptung
einbrachte. Eine Ego-Aufwertung dieser Art hat Alice Cooper wohl kaum nötig und, mit Verlaub, ich glaube kaum, dass Miss Spears auch nur das allergeringste Interesse (in welcher Form auch immer) an uns Alice haben dürfte. Daher hoffe ich , er bereut seinen Ausrutscher und näht Frau Spears ihren überaus hübschen Kopf wieder dahin wo er hingehört. PS: Bei der hier abgebildeten „Trophäe“ handelt es sich um den originalen ALICE COOPER DRAGONTOWN-TOUR PHOTOAUSWEIS für Presse-Leute (zum Aufkleben auf die Klamotten ). Ein wunderschönes Andenken wie ich finde. Und da ich ihn nicht behalten möchte, verschenke ich ihn an den/die Absender/Absenderin der wohlmeinendsten LeserbriefMail zu diesem Artikel (ihr könnt mich auch ruhig zum Essen einladen falls Eure Begeisterung nicht in einer Mail unterzubringen ist :o))) |
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