Gianna Nannini

Freitag, 20. Oktober 2002,
Werk II, Leipzig

 

Jahrelang war es ruhig geworden um La Nannini, doch Ende Oktober hat sich die italienische Reibeisenstimme mit einem Ausrufezeichen in Deutschland zurückgemeldet.

Dass sie trotz längerer Medienabstinenz noch lange nicht zum alten Rockeisen gehört, davon konnte sich das Leipziger Publikum im Werk II überzeugen.

Im Zuge Ihrer Tour zum neuen Album ARIA begeisterte sie ihre Fans mit einem Feuerwerk aus neuen und bekannten Liedern.

Mit enthusiastischem Beifall empfangen, ging es gleich richtig los mit Songs der aktuellen CD.

Mit kräftiger Computerunterstützung kommen sie im Gewand des 21.Jahrhunderts daher und zeigen, dass Gianna Nannini bereit ist, erfolgreiche, aber ausgetretene Pfade zu verlassen.

Die erste Gänsehaut gibt es beim Titelsong der Tour Aria. Aber auch Amore Cannibale oder Immortale ziehen die Zuhörer in ihnen Bann. 

Unterstützt von Thomas Lang (Schlagzeug), John Caban (Gitarre) und Christian Lohr (Keyboard, Bass) beginnt danach eine Reise durch die neu und abwechslungsreich arrangierten Hits ihrer Karriere.

Il masci, Latin Lover, Profumo - kaum einer fehlt. Dabei sitzt sie mal ganz ruhig am Klavier, wie bei Ragazzo dell`Europa, klettert auf die Boxentürme oder bearbeitet ihre Gitarre mit einem Vibrator (beim Intro zu America). 

Die Energie der 46jährigen ist bewundernswert und irgendwann bleibt nur noch der Frust über die eigenen Italienischunkenntnisse, die einem am Verstehen der Texte und am Mitsingen hindern. 

Nach etwa 80 Minuten bester Unterhaltung war erst einmal Schluss, doch dem frenetischen Publikum gelang es, Gianna Nannini noch häufiger (als geplant?) auf die Bühne zurückzuholen. 

Bleibt zu hoffen, dass es bald ein Wiedersehen vor einer größeren Zuhörerschaft gibt. Verdient hätten es beide - Gianna Nannini und das Leipziger Publikum. tomso