Destruction   Kreator   Dew Scented

LEIZIG HELLRAISER 30.04.2002


Wenn die besten Thrash Metal Bands Deutschlands zusammen auf Tour gehen, muss man schon zeitig am Veranstaltungsort sein, um nach längerem Anstehen noch eine Karte zu ergattern. Wenn man Pech hat ist das Konzert schon ausverkauft. Irrtum!!! Als wir so gegen 20.30 Uhr vorm Hellraiser eintrafen hatten wir schon die Befürchtung, dass die Veranstaltung ausfallen würde, da der Parkplatz mit ca. 20 Autos nicht gerade überbelegt und auch von einer Warteschlange nichts zu sehen war. Zum Glück standen die Bandbusse schon da und man hörte auch den Soundcheck. Die Bands würden also spielen...

Opener waren Dew Scented und die legten ein Thrashbrett vor, das sich gewaschen hat. Die meisten Songs stammen vom letzten Album Inwards, welches in diesem Jahr bei Nuclear Blast erschienen ist . Diese Scheibe wurde in allen Fachzeitschriften abgefeiert und das zurecht. Die Band spielte einen äußert aggressiven Sound, den man mit den Slayer zu Reign In Blood -Zeiten auf dem Death Metal Trip vergleichen könnte. Dew Scented gaben wirklich ihr Bestes um bei den Anwesenden Stimmung aufkommen zu lassen, was auf Grund der Besucherzahl nur bedingt gelingen konnte. Am Sound oder an der Bühnenpräsenz gab es absolut nichts auszusetzen, so dass die Band einem wirklich nur leid tun konnte. Wer die Band noch nicht kennt, kann sich ja mal unter www.dew-scented.de informieren oder in die neue Scheibe reinhören. Es lohnt sich mit Sicherheit!

Mittlerweile hatte sich die Besucherzahl auf ca.150 Leute ! (dabei blieb es dann aber auch) erhöht und Kreator traten an, um das Ruder doch noch rumzureißen. Los ging´s mit Reconquering The Throne vom aktuellen Album Violent Revolution und der Titel ist Programm. Mit diesem Album haben es Kreator geschafft, ihre alten Stärken in das 21. Jahrhundert zu transportieren, ohne dabei altmodisch zu klingen. Sofort hatte sich vor der Bühne der bangende Mob versammelt. Die Band spielte sich mit zunehmender Spielzeit förmlich in einen Rausch hinein und konnte auch das Publikum mitreißen. Man merkte Mille (guitar,vocals) ein wenig die Verwunderung darüber an, dass die Band trotz der wenigen Leute so gut ankam. Kreator ließen alle Experimente der Vergangenheit sein und spielten wirklich 100% THRASH METAL! Hauptgrund für die gute Stimmung war sicherlich, dass Kreator endlich wieder all die alten Hits wie Flag Of Hate, Riot of Violence, Under the Guillotine, Extreme Aggressions, Betrayer, Coma of Souls spielten. Auch Milles Gekeife war selten dermaßen aggressiv. Nach etlichen Zugaben ging der für mich beste Gig, den ich je von Kreator gesehen habe, zu Ende.

Das es nun Destruction ganz schwer haben würden noch Einen draufzusetzen ,war wohl jedem klar. Auch Destruction orientierten sich an Ihren an Ihren ersten 3 Veröffentlichungen und mischten diese Songs mit denen der letzen 2 CDs. Leider sind die neuen Songs zu technisch und können so nicht mehr den Spirit der alten Scheiben verbreiten. So kamen denn auch die alten Sachen beim Publikum besser an als die neuen Titel, wenngleich die Resonanz insgesamt etwas nachließ. Trotzdem bewiesen Destruction, dass mit Ihnen immer noch zu rechnen ist.

Fazit: Was wäre das für ein Metalfest mit 500-600 Leuten gewesen.

THOR-MENTOR