Wir sind jung, wir sind hungrig und wir treiben Sport. Da ich aber nicht von einer sportlichen Großveranstaltung berichten will, sondern von einem fantastischen Konzert, bleibt mir nur zu sagen, daß die Jungs von chicago jazzz nachgerade fast genial sind.
Aber at first der Support durch G.O.R.P. - . Durchweg lobenswerte die Schwiegermutti - garantiert nicht beeindruckende - Musike, an der mich nur der immer wieder seltsam grinsende ( offensichtlich kannte auch er die ein oder andere meist ungeliebte Frau obigen Typus ), und sich nicht recht bewegen könnende Sänger irritierte. Die Anderen gefielen mir und insgesamt machte es kräftig bum. Besonders die Grimassierungen des Bassisten zeigten deutlich, daß die Kapelle es ernst meinte, mit Finger unter dem Auge und schnellen hoch und runter Bewegungen dort vorhandener Haut heißt also ironisch gemeint. Weiter so !!!
Nun war es also so weit. Drei durchtrainierte Dresdener und zwei eher schüchtern, aber dadurch gerade sympathisch wirkende Ami`s aus Chicago betraten die Bühne. Die Show begann und ihre Professionalität ließ mich gleich Pluspunkte verteilen. Frontmann Jaques Kalony mit lässig hängender Gitarre und freiem, durchaus sehenswertem Oberkörper hatte sich vorgenommen es uns so richtig zu geben. Dies ist ihm bravourös gelungen, allerdings waren seine allzu häufigen Aufforderungen an uns aufzupassen überflüssig, denn das taten wir doch die ganze Zeit. Sein Bruder Jonny beeindruckte mich besonders, da er sozusagen den Blinden gab und mit verbundenen Augen trommelte alle Achtung. Er prügelte auf sein Instrument ein, als wolle er die Weltrevolution anzetteln. Stefan Schmidt mit weißem Overall und hysterischer Brille zupfte seine Basslines korrekt und war der Hampelmann im positiven Sinne. Die beiden Chicagoer waren ja mehr oder weniger zum Stillstehen hinter ihrer Elektronik verurteilt und boten so einen willkommenen Ruhepol. Samplecowboy D. Daniel zeigte durch seinen wunderbaren Hut amerikanisches Klischee vom Feinsten und DJ Bizzz machte nicht gerade den Eindruck eines cleveren Geschäftsmanns, wodurch er mir aber besonders gefiel. Die von der Band selber ausgeplauderte Musikbezeichnung Hip Gun Rock traf also völlig zu. Wer das Konzert verpasst hat, bekommt jetzt hier auch keine näheren Beschreibungen, was man darunter zu verstehen hat, sondern sollte sich zum nächsten Liveauftritt der Fünf Mannen scheren. Apropos Liveauftritt im Hochgefühl des Glückes über gehörte Musik kaufte ich mir sofort bereitliegende CD des Quintetts, mußte aber zu Hause ernüchtert feststellen, daß die Musik auf der CD auch rein gar nichts mit genossenem Konzert gemeinsam hatte, wenn man von kurzen in Erinnerung geblieben Textpassagen absieht. So konnte ich nur konstatieren auch so was gibt es und die Wahrheit liegt ja bekanntlich irgendwo dort draußen.
anatol