Noch vor einer Woche spielte die Vorband "Eskobar" aus Schweden alleine. Beim Touropening in Stuttgart kam Heather Nova nicht auf die Bühne - Kehlkopfentzündung. Umso erfreulicher, als sie mit "Just Been Born", einem Song aus ihrem fünfen und neusten Album "South", ihr zugleich fünftes Konzert der Deutschlandtournee im Haus Auensee eröffnet. Am liliengesäumten Mikrofon, wie gewohnt mit Gitarre, singt sich der schöne blonde Engel von den Bermudas in die Herzen der zweitausend Fans. Mit "Verona" von der Hit - CD "Oyster" (1994) kommt als fünfter Song etwas, was jeder kennt und auf keinem Konzert fehlt, bis auf Heathers Gitarre, die hat kurz Pause. Dafür wird das "Brett" der Gitarristin Berit von beiden Frauen energisch bearbeitet. Heather streicht kniend in die fremden Saiten. Ein eher seltener Anblick, der jungen Nova, die sonst mit ihrer beherrschten Leidenschaft, die ein Ausbrechen nicht vermuten lässt, überzeugt und die folgende wunderschöne Ballade "Gloomy Sunday", die ein bisschen an Suzanne Vega erinnert, noch nachhaltiger wirken lässt. Das Licht der Scheinwerfer schwebt leicht über die Bühne, vom Himmel scheint es zu schneien und Heather inmitten, steht gelbleuchtend-warm, wie die Sonne - "Winter blue". Kraftvoll und zum mitsingen "Maybe An Angel" über "Like Lovers Do" endet der erste Teil des Konzerts mit "Make Your Mine" und seinem groovigem Bass. Gelockt vom Applaus, betritt Heather mit einem leisen "Thank you so much" die Bühne ein zweites Mal. Was folgt sind Laurie (Perkussion) und Will Keyboard / Gitarre) und die nächsten fünf Songs. Allesamt akustisch und trotz kurzzeitiger "Sparbesetzung" wird ein Coversong der Beegees zum Knaller des Abends. Bei "Stayin` Alive", ganz im Zeichen der Retroepoche, geht ein Zucken durch die Menge und Heather Nova selbst kann dem Sunshinfeeling im Beat der Kongas nicht wiederstehen, schwingt ihre Hüften
und verschwindet.
Mit der Zugabe "Walk This World" kommen alle fünf noch einmal und verabschieden sich. von diesem wundervollen Abend.
>Brosch<