SAXON- Review

19-November 2001 Anker-Leipzig


November- tristes Wetter- Montag: Mal ehrlich, dass klingt doch nach einem Treffen der schwer suizidgefährdeten!? Weit gefehlt!! Reichlich 500 „Jünger“(aber dazu später) hatten sich im erwürdigen Anker eingefunden um ihre Helden des „New Wave Of British Heavy Metal“ abzufeiern! Zugegeben, ein mulmiges Gefühl hatte ich schon. Konnte diese Band wirklich meine Jugendträume wiedererwecken die ich mit ihrer Musik nach wie vor verbinde? Das erste Problem: Die Vorband erlebte ich überhaupt nicht , sorry! Ein großes Hallo mit Bekannten, die man teilweise jahrelang nicht gesehen, aber genau hier erwartet hatte. Man schwelgte in Erinnerungen und hoffte auf einen unvergesslichen Abend. Mit reichlich Bier bewaffnet ging es in den Saal. Naja, man war schon unter sich. Die meisten über 30, die staubige Lederjacke unterm Hochzeitsanzug rausgekramt, wollte man die Idole von einst bewundern.

Endlich war es soweit und Biff Byford und Konsorten enterten die Bühne. Gänsehaut pur bei wahrscheinlich allen Anwesenden! Natürlich wollte Biff in erster Linie sein neues Album „Killing ground“ promoten, aber er wusste genauso was er seinen Fans schuldig war. Und so wurde jede Ansage „this is a song from the 80’s“ mit frenetischen Beifall aufgenommen. Egal ob „Strong arm of the law“, „Wheels of steel“, „Dalles 1 pm“ oder „20000 feet“, Biff wusste was die (nicht mehr ganz so wilde) Meute wollte, und gab es ihnen. Selten zuvor sah ich so viele gläserne Blicke zum Nachbarn bei einem Rockkonzert.

Zwei klitze-kleine Mankos gab es dennoch: Erstens war es schade Saxon nicht mehr in der Originalbesetzung sehen zu können und zweitens hatte es Biff wirklich nicht nötig seine Haare Blond zu färben. Das oiginal-grau, welches ich vor zwei Jahren bestaunen durfte, steht ihm viel besser! Erstaunlich war, das Mister Byford seine songs derart perfekt intonierte wie man es bei kaum einem seiner Sangesbrüder ähnlichen Alters gesehen hat. Hut ab!! Und wer sich nicht zweimal zu einigen Zugaben bitten lässt und diesen wundervollen Abend mit „Princess of the night“ und „Denim and leather“ beendet, verdient nur eins: Hochachtung !!!

LE-Rob